Manche Unternehmer klagen in meiner Beratung über die Last der Selbstständigkeit. Sie fühlen sich ausgebrannt und leer und können sich über ihre Tätigkeit nicht mehr freuen. Zudem plagen sie Schlafprobleme und Existenzängste. Sie sind an einem Punkt, wo die Überlastung durchaus in einen chronischen Erschöpfungszustand, ein Burn-out, münden könnte. In diesem Zustand würden sie ihr Unternehmen am liebsten verkaufen und ins Angestelltenverhältnis zurückwechseln.

 

Es gibt jedoch auch andere, die in ihrer Selbstständigkeit regelrecht aufblühen.

Was machen diese Personen anders als die erste Gruppe?

Sie haben in ihre Rolle als Selbstständige wohl besser hineingefunden. Sie behalten das Heft in der Hand und nutzen ihre neuen Freiräume optimal zum Lernen, Experimentieren, Gestalten, Forcieren – und auch zum Pausieren.

 

Aus meiner Sicht haben die ersteren dagegen nicht so sehr verstanden, die Vorteile des eigenen Chefseins für sich zu nutzen. Vielmehr arbeiten sie weiter so, als wären sie angestellt, nun noch kombiniert mit den Herausforderungen der Selbstständigkeit. Dies stellt wirklich eine äußerst unzufriedene Situation dar.

 

Wie brechen Sie aus solch einer Situation aus? Nutzen Sie die Freiheit Ihrer Selbstständigkeit. Teilen Sie sich Ihre Zeit selbst ein – und machen Sie immer wieder schöne Pausen:

 

  • Trinken Sie im Café um die Ecke einen leckeren Cappuccino.
  • Machen Sie einen Spaziergang im nahegelegenen Park.
  • Verabreden Sie sich zum Mittagessen.
  • Treffen Sie sich abends mit Freunden.

 

Wichtig ist, dass Sie regelmäßig ausspannen und den Kopf frei bekommen vom Nachdenken über Ihr Unternehmen. Schalten Sie in dieser Zeit auch Ihr Handy aus und sind Sie einfach mal nicht erreichbar. Machen Sie sich klar, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht, auch wenn sie Ihnen umso mehr bedeutet, da Sie ja nun für sich arbeiten. Befreien Sie sich vom angestauten Stress, indem Sie regelmäßig Sport treiben. Falls Sie Kinder haben, spielen Sie so richtig ausgelassen mit ihnen.

 

Gönnen Sie sich etwas!

Es müssen ja keine weltbewegenden Sachen sein, die Sie unternehmen. Wie wäre es, wenn Sie mal unter der Woche in die Berge fahren zum Wandern oder zum Skifahren, wenn es nicht so voll ist. Wenn Sie dann auf dem Berg stehen, halten Sie kurz inne und sagen sich: „Das kann ich mir erlauben, weil ich selbstständig bin!“

 

Wenn Sie schon immer gern in den Urlaub gefahren sind, tun Sie das auch weiterhin. Sie werden kein anderer Mensch, nur weil Sie sich selbstständig gemacht haben. Natürlich ist es schwierig zu sagen, „Ich fahre jetzt in den Urlaub!“, wenn die Auftragsbücher noch spärlich gefüllt sind und die Einnahmen auf sich warten lassen. Dann machen Sie einen Wochenendausflug, der nicht so viele Kosten verursacht.

 

Sorgen Sie für ausreichenden und erholsamen Schlaf. Vermeiden Sie, bevor Sie zu Bett gehen, sich mit Problemen in Ihrem Unternehmen zu beschäftigen. Wenn Sie ausgeschlafen sind, können Sie die täglichen Herausforderungen viel einfacher und gelassener meistern.

 

Hören Sie auch damit auf, sich ständig mit Ihrer Konkurrenz zu vergleichen. Das bringt Sie nicht weiter. Nutzen Sie den Wettbewerbsvergleich höchstens dazu, sich inspirieren zu lassen und nicht, um sich schlecht zu fühlen.

 

Bedenken Sie: Sie sind Ihr bestes Pferd im Stall. Behandeln Sie sich gut, weil Sie schließlich lange fit und gesund durchhalten und Ihre Firma zum Erfolg bringen möchten.