Führen Sie ein Familienunternehmen und spielen mit dem Gedanken, aus dem Unternehmen auszuscheiden und an einen Nachfolger zu übergeben? Diesen Schritt sollten Sie sehr gut geplant vollziehen.

Suchen Sie als Erstes das Gespräch mit Ihrem potenziellen Nachfolger, damit Sie wissen, ob Ihre Pläne tatsächlich auch seine sind. Unter Umständen müssen Sie sich ja von eigenen Vorstellungen und Präferenzen verabschieden und außerhalb Ihres Betriebes oder Ihrer Familie nach einem geeigneten Nachfolger suchen. Das kann durchaus Zeit beanspruchen.

Bereiten Sie die Übergabe Ihrer Firma deshalb frühzeitig vor. Idealerweise planen Sie den Prozess in mehreren Etappen. So können Sie, Ihr Nachfolger, Ihre Kunden und auch die Angestellten in die veränderte Situation langsam und vertrauensvoll hineinwachsen.

Dann heißt es: Loslassen und entbehrlich werden! Für viele Unternehmenslenker ist genau dies der schwierigste und emotionalste Schritt. Den Betrieb, den sie über Jahre aufgebaut haben, sollen sie einfach anderen überlassen. Werden diese es genauso gut machen? Werden sie Kunden, die über eine so lange Zeit erfolgreich betreut und zufriedengestellt wurden, möglicherweise vergraulen?

Vor allem, wenn die Firma an Familienangehörige übergeben wird, ist der Lösungsprozess besonders schwer. Oft kann man bei Familienunternehmen erleben, dass der Unternehmensgründer auch nach der Übergabe an den Sohn oder die Tochter regelmäßig vor Ort ist und die Geschicke indirekt noch lenkt. Die Mitarbeiter kommen mit ihren Anliegen weiterhin zum „Senior“, weil sie es einfach so gewohnt sind. Dieser achtet häufig noch darauf, dass alles so weitergeführt wird wie bisher. Hier sind Probleme vorprogrammiert, da der Nachfolger sich so nicht entfalten und eigene Ideen einbringen kann.

Planen Sie also Ihren Ausstieg mit großem Vorlauf und machen Sie es Ihrem Nachfolger mit folgenden Maßnahmen leichter:

  • Arbeiten Sie Ihren Nachfolger rechtzeitig in alle wichtigen Prozesse der Firma ein. Lassen Sie zum Beispiel ein Handbuch erstellen, in das alle umfangreichen Vorgänge ganz genau erfasst werden.
  • Führen Sie Ihren Nachfolger bei Ihren Kunden ein und stellen Sie ihn als zukünftigen Ansprechpartner vor.
  • Auch die Mitarbeiter brauchen eine klare Übergabe. So sollen auch sie mit all ihren Anliegen und Ansprüchen zum neuen Chef gehen können, ohne Ihnen gegenüber in Gewissenskonflikte zu geraten.
  • Stehen Sie dem künftigen Inhaber als Berater zur Seite, überwachen Sie ihn jedoch nicht. Lassen Sie auch Neuerungen zu, die Sie vielleicht nicht so gemacht hätten.
  • Reduzieren Sie Ihre Anwesenheit im Betrieb auf das Nötigste. Mitarbeiter und Kunden sind sonst versucht, tagesaktuelle Themen mit Ihnen zu klären. Das schwächt die Position des Nachfolgers merklich.

Sehen Sie stets die Vorteile, die Sie durch die Übergabe haben. Bald können Sie mehr Zeit für Ihre Hobbys verwenden. Auch die seit Langem aufgeschobene Reise können Sie endlich unternehmen. Sie müssen sich ab jetzt keine Sorgen um Ihre Firma machen und auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie nicht anwesend sind, da Ihr Nachfolger zuständig ist. Organisieren Sie bei der Vorbereitung der Übergabe am besten gleich auch Ihre neu gewonnene Freiheit und Freizeit mit. Wenn Ihr neues Leben Sie bestens ausfüllt, haben Sie seltener das Verlangen und die Gelegenheit, nach Ihrem ehemaligen Betrieb zu sehen.

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