Existenzgründer gehen oft mit der Einstellung an den Markt, möglichst schnell bekannt und erfolgreich zu werden. Tagtäglich hört man Erfolgsgeschichten von Menschen, die „über Nacht“ zu Superstars oder erfolgreichen Geschäftsleuten wurden. All die Berichte von denjenigen, die es über viele Jahre mit harter Arbeit nach oben gebracht haben, sind natürlich nicht so spannend und anziehend.

Viele stürzen sich deshalb auch auf die sozialen Medien, um Reichweite zu erlangen und bekannt zu werden. Was hierbei oft aus dem Ruder läuft, ist die Zeit, die dafür investiert werden muss. Gehen auch Sie deshalb sorgfältig mit Ihren Ressourcen um – vielleicht haben Sie wie die Mehrheit der Gründer eher den langen Weg vor sich.

Mein Rat: Tanzen Sie nicht auf allen Hochzeiten. Suchen Sie sich Ihre Plattform aus, die Ihnen und Ihrer Zielgruppe am Besten entspricht und bespielen Sie diesen Kanal. Wenn Sie zum Beispiel auf LinkedIn sattelfest sind, können Sie ja noch Facebook dazunehmen, falls es Ihr Terminkalender erlaubt. Natürlich können Sie auch einen Podcast erstellen und Ihren eigenen You-Tube-Kanal starten. Prüfen Sie jedoch genau, ob gerade jetzt der richtige Moment dafür ist. Entscheidend sollte sein, dass Sie bei allem noch Zeit haben, sich um Ihre Kernaufgabe, Ihr Geschäft, zu kümmern.

Vergessen Sie bei allen neuen Medien, die Ihnen zu Verfügung stehen, nicht die herkömmlichen Methoden, ein Geschäft bekannt zu machen. Hier sind einige Oldschool-Tipps:

  • Lassen Sie Sportkameraden wissen, dass und womit Sie sich selbstständig gemacht haben. Nutzen Sie die ungezwungene Atmosphäre nach einem Training, um kurz davon zu erzählen. Falls Sie in keinem Club sind, ist jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt dafür. Meiden Sie jedoch eine Mitgliedschaft in Clubs, in denen jeder nur Kopfhörer aufhat und für sich sein Ding macht. Dort wachsen vielleicht Ihre Muskeln, jedoch sicher nicht Ihr Bekanntheitsgrad.
  • Das gleiche gilt auch für Ihre Nachbarschaft. Auch hier können Sie unaufdringlich von Ihrer neuen beruflichen Situation berichten.
  • Es empfiehlt sich außerdem, mit ehemaligen Klassenkameraden sowie Kollegen aus der Ausbildung und aus einer früheren Anstellung in Kontakt zu bleiben. Hierzu eignen sich wiederum die sozialen Medien hervorragend, um diesem Kreis Neuigkeiten mitzuteilen. Es müssen nicht immer nur neue Kontakte sein, die Sie knüpfen. Sie können auch bereits bekannte Personen erfolgreich neu kontaktieren.

Mancher Selbstständige musste nach langer Kundenakquisition erkennen: Sich am Markt zu etablieren und einer Zielgruppe bekannt zu machen ist kein Sprint – sondern ein Marathon. Sorgen Sie dafür, dass Sie genügend Zeit, Energie und finanzielle Ressourcen auf diesen Weg haben.