Führen Sie einen Finanzplan für Ihre Firma!
In der Selbstständigkeit ist sehr wichtig, dass Sie Ihren Finanzplan gut pflegen. Schauen Sie in die Zukunft, planen Sie Ihre kurz-, mittel- und langfristigen Umsätze und nehmen Sie eine Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung vor. Dadurch können Sie finanzielle Engpässe voraussehen und entsprechend vermeiden. Sie wissen damit eher, wann


Sie ein Gespräch mit Ihrer Bank führen sollten, weil es vielleicht für zwei oder drei Monate eng werden könnte mit der Liquidität. Ohne Finanzplan stolpern Sie einfach in diesen Engpass und haben wahrscheinlich nicht vorgesorgt. Mithilfe des Planes können Sie auch vorausberechnen, wie viel Steuern Sie zu zahlen haben und können diesen Betrag rechtzeitig zur Seite legen.

Erfassen Sie fixe und variable Kosten
Für Unternehmer ist es überlebenswichtig, dass sie die Höhe ihrer geschäftlichen Aufwendungen sehr genau kennen. Kalkulieren Sie bei Ihrer Planung bitte nicht stets mit Minimalbeträgen. Das Leben könnte Ihnen sonst mit Unvorhergesehenem einen Strich durch die Rechnung machen. Halten Sie Ihre Fixkosten so niedrig wie möglich, dann sind Zeiten, in denen keine oder wenige Aufträge reinkommen, auch besser zu ertragen.

Private Kosten (kalkulatorischer Unternehmerlohn)
Widmen Sie sich im Finanzplan auch ausführlich Ihren privaten Aufwendungen. Hier listen Sie alles auf, was an Zahlungen monatlich auf Sie zukommt. Falls Sie Jahresrechnungen für beispielsweise Versicherungen zahlen, setzen Sie dafür jeweils den entsprechenden Monatsbetrag ein. Tragen Sie auch Posten wie Rücklagen für Urlaub, Hobbys, Geschenke und Freizeitaktivitäten ein. Machen Sie diese Auflistung genau und ausführlich, da sie sehr wichtig für die Planung werden kann. Denn so können Sie gleich nach Einsparpotenzial Ausschau halten, falls es finanziell eng werden sollte.

Falls Sie gern ins Fitnessstudio, Kino oder Theater gehen, planen Sie auch diese Ausgaben ein. Wenn Sie sich keine Freude mehr gönnen, nur um Geld zu sparen, sind Sie sonst bald freudlos in Ihrer Selbstständigkeit. Nehmen Sie nun noch Kosten für die Kranken- und Pflegeversicherung und eventuell für die freiwillige Arbeitslosenversicherung auf. Denken Sie an die Absicherung im Alter und rechnen Sie einen Vorsorgebetrag ein, damit Sie auch später Ihr Auskommen haben, ohne Altersarmut fürchten zu müssen.

Nun haben Sie den Betrag errechnet, den Sie monatlich benötigen, um Ihren privaten Verpflichtungen nachzukommen, Ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und Ihre soziale Absicherung vorzunehmen. Dies ist Ihr kalkulatorischer Unternehmerlohn, den Sie in Ihrer Selbstständigkeit mindestens erwirtschaften sollten. Oft ist es nicht möglich, diesen Betrag von Anfang an zu entnehmen. Daher ist ein finanzielles Polster wichtig, das die Lücke zwischen Bedarf und Erwirtschaftetem schließt.

Bilden Sie Rücklagen
Sorgen Sie für ein finanzielles Fettpölsterchen. Falls eine Rechnung nicht bezahlt wird oder der Zahlungseingang auf sich warten lässt, können Sie die Zeit damit überbrücken. Damit Sie nicht bei jeder ausstehenden Zahlung nachts nicht mehr schlafen können. Diese Phase können Sie zudem nutzen, um herauszufinden, wann Ihre Kunden zahlen und wie Sie diese Zeit verkürzen können. Unter großem finanziellem Druck haben Sie dafür nicht die Ruhe und Gelassenheit.

Auch im privaten Bereich können unerwartete Ausgaben auf Sie zukommen. Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Wäschetrockner oder Geschirrspüler können plötzlich nicht mehr funktionieren und müssen schnell ersetzt werden. Rechnen Sie sich aus, wie lange Ihre Rücklagen reichen, wenn kein Auftrag mehr reinkommt.

Investitionen
Überprüfen Sie, ob Ihr Unternehmen Investitionen aus Eigenkapital tätigen kann oder ob Sie Fremdkapital in Anspruch nehmen müssen. Dies sollte schon weit vor der Investition geklärt sein, damit nötige Finanzierungsgespräche ohne zeitlichen Druck geführt werden können.

Liquiditätsplan
Aus meiner Sicht ist der Liquiditätsplan einer der wichtigsten Pläne überhaupt, darum lege ich in meiner Beratung gesteigerten Wert auf Erstellung und Pflege. Er beinhaltet alle Zahlungsströme des Unternehmens und berücksichtigt Ein- und Auszahlungen wie Umsätze, fixe und variable Kosten und Unternehmerlohn. Die Liquidität spielt eine große Rolle in Ihrem Unternehmen. Mit diesem Plan sollten Sie ständig überprüfen, ob Sie zu jeder Zeit zahlungsfähig sind. So können Sie Maßnahmen frühzeitig einleiten oder größere Anschaffungen auf einen späteren Zeitraum verschieben. Diesen Liquiditätsplan sollten Sie regelmäßig aktualisieren, damit Sie auf dem Laufenden bleiben. Geben Sie die Überwachung Ihrer finanziellen Lage nicht ab – dies ist Chefsache! Ihre Finanzen sichern nicht zuletzt das Überleben Ihres Unternehmens, darum ist es essenziell, dass Sie hier das Heft in der Hand behalten!

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