Nebenberuflich selbstständig. Unternehmensberaterin Renate Straubinger zeigt Ihnen wie Sie das erfolgreich machen können.

Nebenberuflich selbstständig machen – Chancen und Herausforderungen

Wann lohnt es sich, nebenberuflich selbstständig zu werden?

Sie sind in Ihrem Job unzufrieden und überlegen, zu kündigen, um Ihr eigenes Unternehmen zu gründen? Oder möchten Sie sich als Mutter von kleinen Kindern eine flexible Tätigkeit aufbauen, die sich mit Ihrer Familie vereinbaren lässt? Vielleicht sind Sie sich auch noch nicht sicher, ob Sie die richtige Unternehmerpersönlichkeit besitzen, um direkt in die Vollzeit-Selbstständigkeit zu starten. Dann könnte es für Sie eine ideale Lösung sein, nebenberuflich selbstständig zu werden.

Der große Vorteil dieser Gründungsform liegt in der finanziellen Sicherheit: Sie behalten Ihr festes Einkommen und reduzieren das Risiko eines plötzlichen Verdienstausfalls. Gleichzeitig haben Sie die Möglichkeit, Ihre Geschäftsidee zu testen und sich langsam eine solide Kundenbasis aufzubauen. Besonders in Branchen wie dem Dienstleistungssektor, der Gesundheitsbranche oder der Kreativwirtschaft kann eine schrittweise Existenzgründung sinnvoll sein. Doch worauf sollten Sie achten, wenn Sie den Weg der nebenberuflichen Selbstständigkeit wählen?

Rechtliche Aspekte der nebenberuflichen Selbstständigkeit

Bevor Sie starten, sollten Sie klären, ob Ihr Arbeitgeber über Ihre selbstständige Tätigkeit informiert werden muss oder ob er diese sogar genehmigen muss. Ein Blick in Ihren Arbeitsvertrag gibt Aufschluss darüber. Falls eine Genehmigung erforderlich ist, sollten Sie offen mit Ihrem Vorgesetzten sprechen, um mögliche Konflikte zu vermeiden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Wettbewerbsschutz: Ihre nebenberufliche Selbstständigkeit darf nicht in direkter Konkurrenz zu Ihrem Arbeitgeber stehen. Andernfalls riskieren Sie nicht nur eine Abmahnung, sondern schlimmstenfalls auch eine Kündigung. Zudem sollten Sie darauf achten, dass Ihre selbstständige Tätigkeit Ihre Leistung in der Festanstellung nicht beeinträchtigt. Falls sich Ihr Arbeitspensum durch die Doppelbelastung negativ verändert, könnte dies Probleme nach sich ziehen.

Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt es sich, eine arbeitsrechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen. So vermeiden Sie Fehler, die Ihre Existenzgrundlage gefährden könnten.

Herausforderungen einer nebenberuflichen Selbstständigkeit

So attraktiv die Möglichkeit auch erscheint, nebenberuflich selbstständig zu werden – sie bringt auch Herausforderungen mit sich. Eine der größten ist das Zeitmanagement. Sie müssen Ihre Arbeitszeit effizient planen, um Ihre Kunden zufriedenzustellen, ohne dass Ihre Festanstellung oder Ihr Privatleben darunter leiden. Besonders Frauen mit Familie stehen hier vor einer besonderen Herausforderung, da sie oft mehrere Rollen gleichzeitig erfüllen müssen.

Zusätzlich müssen Sie bedenken, dass Ihr Unternehmen trotz der begrenzten Zeit konkurrenzfähig sein muss. Kunden erwarten eine zuverlässige Betreuung und einen professionellen Service. Wenn Ihr Geschäft wächst, kann es sein, dass Ihre nebenberufliche Selbstständigkeit irgendwann nicht mehr nur nebenher funktioniert und Sie sich entscheiden müssen: Bleiben Sie in der sicheren Festanstellung oder wagen Sie den Schritt in die vollständige Selbstständigkeit?

Steuern und Versicherungen: Was Sie beachten sollten

Neben den rechtlichen Aspekten spielen auch steuerliche und versicherungstechnische Fragen eine große Rolle. Sobald Sie nebenberuflich selbstständig sind, müssen Sie Ihr Unternehmen beim Finanzamt anmelden und Ihre Einkünfte entsprechend versteuern. In einigen Fällen kann es sich lohnen, die Kleinunternehmerregelung zu nutzen, um die Umsatzsteuerpflicht zu vermeiden. Hier sollten Sie sich von einem Steuerberater beraten lassen, um keine wichtigen Fristen oder Regelungen zu übersehen.

Auch Ihre Sozialversicherungen sind ein wichtiger Punkt. Je nach Einkommen aus der Selbstständigkeit kann es sein, dass sich Ihre Beiträge zur Krankenversicherung verändern. Wer in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert ist, sollte sich frühzeitig über die Auswirkungen informieren. Auch eine freiwillige Rentenversicherung kann sinnvoll sein, wenn Sie langfristig planen, Ihre Selbstständigkeit auszubauen.

Nebenberuflich selbstständig: Erfolgreiche Strategien für den Start

Um Ihre nebenberufliche Selbstständigkeit erfolgreich zu starten, sollten Sie sich eine klare Strategie zurechtlegen. Diese Punkte helfen Ihnen dabei:

  • Definieren Sie Ihr Geschäftsmodell: Welche Leistungen bieten Sie an, wer ist Ihre Zielgruppe und wie heben Sie sich von der Konkurrenz ab?
  • Effizientes Zeitmanagement: Setzen Sie sich feste Arbeitszeiten für Ihr Business, um Überlastung zu vermeiden.
  • Online-Sichtbarkeit aufbauen: Eine professionelle Website, Social Media und gutes Marketing sind entscheidend, um Kunden zu gewinnen.
  • Finanzen im Blick behalten: Planen Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben genau, um eine gesunde finanzielle Basis zu schaffen.
  • Netzwerk nutzen: Kontakte zu anderen Selbstständigen oder Mentoren können Ihnen wertvolle Tipps und Unterstützung geben.

Ist die nebenberufliche Selbstständigkeit das Richtige für Sie?

Die Entscheidung, nebenberuflich selbstständig zu werden, ist eine vielversprechende Möglichkeit, sich beruflich zu verwirklichen und ein eigenes Unternehmen mit geringem Risiko aufzubauen. Sie können Ihre Geschäftsidee erproben, finanzielle Sicherheit bewahren und flexibel arbeiten. Allerdings sollten Sie sich bewusst sein, dass es auch Herausforderungen gibt, insbesondere beim Zeitmanagement und der Vereinbarkeit mit Ihrem Hauptjob.

Wenn Sie gut vorbereitet sind, die rechtlichen Rahmenbedingungen beachten und eine nachhaltige Strategie entwickeln, kann die nebenberufliche Selbstständigkeit der erste Schritt zu einem erfolgreichen eigenen Business sein.

FAQ – Häufige Fragen zur nebenberuflichen Selbstständigkeit

1. Muss ich meinen Arbeitgeber über meine nebenberufliche Selbstständigkeit informieren?
Das kommt auf Ihren Arbeitsvertrag an. In vielen Fällen ist zumindest eine Informationspflicht vorgesehen. Prüfen Sie den Vertrag genau – besonders auf Klauseln zur Nebentätigkeit.

2. Muss ich mein Nebengewerbe beim Finanzamt anmelden?
Ja. Sobald Sie Einkünfte erzielen, müssen Sie eine steuerliche Erfassung beim Finanzamt vornehmen. Dafür füllen Sie den „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ aus.

3. Gibt es Förderprogramme für nebenberuflich Selbstständige?
Ja. Die KfW bietet zinsgünstige Kredite und Förderprogramme wie den ERP-Gründerkredit. Auch auf Landesebene gibt es oft spezielle Angebote für Teilzeitgründer.

4. Kann ich nebenberuflich selbstständig bleiben oder muss ich irgendwann wechseln?
Das hängt von Ihrer Belastbarkeit, Ihrem Geschäftserfolg und Ihren persönlichen Zielen ab. Viele starten nebenberuflich, um später hauptberuflich durchzustarten, es ist aber auch möglich, langfristig in Teilzeit selbstständig zu bleiben.

Ist die nebenberufliche Selbstständigkeit das Richtige für Sie?

Die Entscheidung, nebenberuflich selbstständig zu werden, bietet viele Vorteile, insbesondere die finanzielle Sicherheit, die Möglichkeit zum Testlauf Ihrer Geschäftsidee und eine flexible Arbeitsgestaltung. Gleichzeitig erfordert sie Disziplin, gute Planung und ein hohes Maß an Selbstorganisation.

Wenn Sie Ihre Selbstständigkeit strategisch angehen und rechtliche sowie steuerliche Rahmenbedingungen beachten, kann die nebenberufliche Gründung ein sicherer und erfolgreicher Weg in die Unabhängigkeit sein.

Nebenberuflich selbstständig so gelingt es: weiterführende Links:

Finanzplanung für Selbstständige:

Eine solide Finanzplanung ist das Rückgrat jeder erfolgreichen Selbstständigkeit. Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre Finanzen richtig organisieren und langfristig sichern können. Finanzen im Griff

Zielsetzung für Selbstständige:

Das Setzen von klaren Zielen ist entscheidend für den Erfolg. Lesen Sie hier, wie Sie SMART-Ziele formulieren und Ihre Selbstständigkeit voranbringen. Zielsetzung

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